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Luchse unterliegen Neckarsulm nach toller Gegenwehr mit 22:24

( Wörter)

Am 21. Spieltag der 1. Bundesliga trafen die HL Buchholz 08-Rosengarten auf die Spitzenmannschaft Neckarsulmer Sport-Union und unterlagen in der NordHeideHalle nach einem sehr starken Spiel auf Augenhöhe mit 22:24. Durch den Auswärtserfolg belegt die Mannschaft aus Baden-Württemberg mit 31:13 Zählern den vierten Platz in der Tabelle, die Norddeutschen verbleiben mit 9:33 Punkten auf dem Relegationsplatz. Bei den Gästen war Lynn Knippenborg mit sieben Toren die erfolgreichste Torschützin ihrer Mannschaft, während sich bei den Luchsen Alexia Hauf und Fatos Kücükyildz ebenfalls mit sieben Treffern auszeichnen konnten.

Von Beginn an entwickelte sich einen spannendes Spiel auf Augenhöhe. Die Gastgeberinnen legten mit 2:0 vor, aber bis zur sechsten  Minute gelang Jill Kooij der Ausgleich zum 3:3. Nach dem Kreuzbandriss von Mareike Vogel stand erstmals Zoe Ludwig von Beginn an im Tor der Luchse und entpuppte sich als starker Rückhalt des Aufsteigers. Dominant waren beide Abwehrreihen in dieser Begegnung, wobei die ausgezeichnete 6-0-Formation der Heimmannschaft in Zusammenarbeit mit ihrer herausragend agierenden Torhüterin es den klar favorisierten Süddeutschen nicht einfach machten, zu Toren zu kommen. Keines der beiden Teams gelang es in der Folgezeit sich entscheidend abzusetzen, mal führten die Luchse mit einem Tor, mal die NSU. Die 7:8 Führung in der 20. Minute durch Irene Espinola Perez wurde postwendend von Kim Berndt zum 8:8 egalisiert. In der 23. Minute konnte Alexia Hauf die Luchse mit 10:9 wieder in Führung bringen, doch die Antwort zum 10:10 durch die Holländerin Anouk Nieuwenweg ließ nicht lange auf sich warten.  In der Schlussphase der ersten Halbzeit konnten sich die Gäste eine knappe 12:13 Führung erkämpfen als Chantal Wick Zoe Ludwig mit einem Strafwurf überwinden konnte. Durch ein Fatos Kücükyildiz gingen die Luchse mit13:14 in die Halbzeitpause.

Dennoch bleibt festzustellen, dass im ersten Abschnitt der Partie Dubravko Prelcec, der Trainer der HL Buchholz 08-Rosengarten seine Mannschaft hervorragend auf den scheinbar übermächtigen Gegner eingestellt hat. Die Abwehr stand ausgezeichnet und kam auch in der Rückwärtsbewegung schnell wieder in die Ordnung. Durch ihre Spielweise konnten die Gäste nicht ihr gewohnt variables Angriffsspiel entfalten, zumal Torhüterin Zoe Ludwig viele Abschlüsse von Außen entschärfen konnte, so dass sich das Spiel der Süddeutschen in der Mitte häufig festlief. Durch gute Blocks der Abwehr oder nach glanzvollen Paraden von Zoe Ludwig ergaben sich Konterchancen, die meistens von Alexia Hauf verwandelt wurden. Auch Fatos Kücükyildiz zeigte nicht nur im 1 gegen 1 ihre Klasse, sondern überraschte die gegnerische Torhüterin Isabel Gois mit platzierten Würfen aus dem Rückraum. Der Angriff der Luchse spielte sehr geduldig und schloss nur bei guten Gelegenheiten ab, allerdings fehlte es manchmal an der Genauigkeit.

Auch im zweiten Abschnitt der Partie blieb es ein spannendes, aber faires Spiel, in dem der Aufsteiger seinem Gegner alles abverlangte. In der 36. Minute verzeichnete der Neuling wieder eine 15:14 Führung als Sarah Lamp sich durchsetzen konnte. Das Spiel wogte hin und her, in der 40. Spielminute hatte die Sport-Union mit 16:17 wieder die Nase vorn, aber kurze Zeit später schloss erneut Alexia Hauf bei einem Konter zur 19:17 Führung für die Heimmannschaft ab. Die Gäste ließen nicht locker und kamen mit einem verwandelten Strafwurf durch Nathalie Hendrikse wieder mit 19-20 in Front. Dem Angriff der Luchse fiel es in der Folgezeit immer schwerer Tore zu erzielen, denn die für Isabel Gois ins Tor gewechselte Sarah Wachter wehrte die aussichtsreichsten Möglichkeiten der Heimmannschaft großartig ab. Allerdings war auch sie bei einem sehenswerten Dreher von Alexia Hauf machtlos als sie den Gleichstand von 20:20herstellte, Lynn Knippenborg erhöhte auf 20:21 für die Gäste und in der 54 Minute traf Selina Kalmbach zum 20:22 und nun wurde es eng für den Aufsteiger, aber er gab sich noch nicht geschlagen. Sarah Lamp konnte in der 57. Spielminute noch einmal auf 22:23 verkürzen und Kim Berndt erzielte den vermeintlichen Ausgleichstreffer, der aber von den Unparteiischen nicht gegeben wurde. In der Schlussphase der Begegnung unterliefen den Luchsen erneut technische Fehler, so dass sie sich selber um die Früchte ihres starken Spiels brachten als Lynn Knippenborg zum Endstand von 22:24 einnetzen konnte.

Bei der eingeschränkten Personaldecke der Luchse war so eine starke und couragierte Leistung nicht unbedingt zu erwarten. Aber das Team ist enger zusammengerückt und präsentierte sich als geschlossene Einheit. Mit 18 Paraden und fast 43 Prozent gehaltener Bälle zeigte Zoe Ludwig eine großartige Leistung. Die NSU konnte durch Lynn Knippenborg und die junge Torhüterin Sarah Wachter den Sieg über die Zeit bringen, aber vor allen Dingen durch die vielen technischen Fehler des Aufsteigers in der zweiten Halbzeit. Die Abwehr stand über die gesamte Spielzeit gut, aber die Wurfquote im Angriff verschlechterte sich zusehends. Es fehlte den Luchsen letztlich an Alternativen und Cleverness, um so ein enges Spiel für sich zu entscheiden, wenn der Gegner so viel anbietet, denn fast über die gesamten 60 Minuten war kaum ein Unterschied zwischen dem Vierten der Tabelle und einem Abstiegskandidaten zu entdecken. 

Dubravko Prelcec, der Trainer der HL Buchholz-08 Rosengarten ist sehr enttäuscht über den Ausgang des Spiels: „Nicht nur die Mädels sind enttäuscht, sondern ich bin auch traurig, weil sie sich am Ende wieder nicht an die Vorgaben gehalten haben und sich durch die technischen Fehler erneut nicht belohnen konnten, obwohl wir ein Unentschieden verdient gehabt hätten. In den letzten drei Spielen haben wir drei Punkte verschenkt, wir müssen trotzdem den Blick nach vorne richten, denn in Halle erwartet uns die nächste schwere Aufgabe. Die Mädels sollten aus ihren Fehlern lernen, einen kühlen Kopf bewahren und mit der richtigen Körpersprache verdeutlichen, dass sie diese Punkte erkämpfen wollen.“

„Die Mannschaft hat wieder durch Nachlässigkeiten Punkte verschenkt – jetzt wird es eng für uns. Unsere verbliebenen Führungsspielerinnen schaffen es nicht über 60 Minuten ihr Niveau zu halten und dann geht diese enge Begegnung verloren. Wir haben natürlich auch viel Pech gehabt, doch auch das Glück muss man sich verdienen. Ich hoffe, dass die Mädels den Kopf frei bekommen und nicht lange hadern, denn trotz des insgesamt starken Spiels, haben sie selber die Partie aus der Hand gegeben. In Halle-Neustadt sehe ich die letzte Chance, um den direkten Klassenerhalt zu schaffen. Ich bin gespannt ob wir dem Druck gewachsen sind.“, erläutert Sven Dubau, der Geschäftsführer der Luchse.

Luchse: Löbig, Witthöft, Ludwig, Schulz (2), Nielsen (1), Kadenbach, Rassau, Harms, Lamp (2), Berndt (3/1), Axmann, Luschnat, Hauf (7), Borutta, Kücükyildiz (7)

NSU: Gois, Wachter, Kalmbach (2/1), Senvald (1), Hendrikse (3/1), Knippenborg (7), Wick (2/1) Perez (4), Kooij (2), Nieuwenweg (3), Kretzschmar, Moser

Fotos: Felix Schlikis / Beautiful Sports

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