Doch ja, es gab sie, die sehenswerten Momente der Auswärtsfahrt für die Anhänger der Handball-Luchse. Zum Beispiel ein hoffnungsvoller 5:0-Lauf in der zweiten Hälfte der ersten Halbzeit, ein schönes Drehertor von Svea Geist in der 22. Minute, der wundervolle Kempatreffer durch Hanne Nilsen Morlandstø in der 45. Minute oder das Einlaufen der beiden Mannschaften mit den Einlauf-Kids in Faschingskostümen. Ansonsten allerdings gehörte das Spiel der Mannschaft des TuS Lintfort.
Die Handball-Luchse aus Buchholz-Rosengarten wurden bei ihrem Auswärtsspiel durch eine Reihe treuer Fans begleitet und durch Kim Berndt, Natalie Axmann und die gerade neu zum Team gestoßene Emma Hüge verstärkt, um die vielen Verletztenausfälle einigermaßen zu kompensieren. In Lintfort trafen sie auf einen ebenfalls durch zahlreiche Erkrankungsausfälle geschwächten TuS Lintfort. Es war überhaupt nicht vorauszusehen, wie dieses Spiel verlaufen würde.
Wie schon in den letzten Partien kamen die Handball-Luchse wieder nur sehr schwer ins Spiel, bevor Hanne Nilsen Morlandstø in der vierten Minute mit einem Schlagwurf das erste Tor für die Luchse warf; zu diesem Zeitpunkt war Lintfort schon zwei Tore weg. Durch viele Unkonzentriertheiten, eine Abwehr, die zu viel zuließ und vor allem den Angriff, der mehr in die Breite, als in die Tiefe spielte, konnte sich das Team des TuS Lintfort sukzessive absetzen. Bei der ersten Auszeit von Dubravko Prelcec musste seine Mannschaft in der 15. Spielminute bereits einen 5-Tore-Rückstand an der Anzeigetafel lesen (11:6). Nach einem erneuten Treffer der Gastgeber und einem Stand von 12:6 gelang dann aber der zwischenzeitliche Umschwung – der Trainer hatte offenbar einige neue und erfolgreiche Maßnahmen besprochen – und die Luchse setzten zu einem 5:0-Lauf an, verkürzten dadurch den Rückstand auf 12:11 in der 24. Spielminute. Zur Pause hatte sich Lintfort aber erneut etwas absetzen können. Der Halbzeitstand von 16:13 ließ aber alle Optionen offen und eine spannende zweite Hälfte erwarten.
Zum Wiederanpfiff starteten die Luchse mit Mareike Vogel, die Danique Trooster im Tor ersetzte, mit Kim Berndt im Rückraum für die etwas unglücklich agierende Natalie Axmann und Finja Harms am Kreis. Und auch zu Beginn der zweiten Halbzeit fanden die Luchse nicht gut ins Spiel, so dass Prelcec bereits nach drei Spielminuten seine zweite Auszeit nahm, diesmal allerdings ohne den gewünschten Erfolg. Viele einfache Gegentore mündeten zu Beginn der Crunchtime in einen 10-Tore-Rückstand für die Mannschaft aus der Nordheide (26:16 in der 48. bzw. 27:17 in der 50. Spielminute). Bis dahin konnten verschiedene taktische Umstellungen, wie die 5:1-Deckung oder das Hereinnehmen einer siebten Feldspielerin das Spiel nicht drehen. Immerhin kämpften die Handball-Luchse und konnten das Endergebnis zumindest etwas freundlicher gestalten. Der TuS Lintfort feierte nach 60 Minuten einen verdienten und deutlichen Sieg mit 29:22 Toren.
„Leider haben wir unser Herz nicht mit auf das Spielfeld genommen und sind auch nie im Spiel angekommen. Ich muss mich bei Kim Berndt und Sophie Löbig bedanken, die spontan eingesprungen sind und uns sofort zur Verfügung standen. Wir müssen trotzt der vielen Ausfälle unsere Moral wiederfinden und uns nicht aufgeben. Bekommen wir das hin, werden wir auch wieder Spiele gewinnen“, analysiert Trainer Dubravko Prelcec direkt nach dem Spiel.
Auf Seite der Handball-Luchse konnte sich Hanne Nilsen Morlandstø recht ordentlich in Szene setzen und auch Danique Trooster und Mareike Vogel trugen dazu bei, dass die Niederlage nicht noch deutlicher wurde. Bei den Lintforterinnen trugen sich insbesondere die „üblichen Verdächtigen“ Prudence Kinlend, Jule Samplonius und Maxime Drent (v.a. durch vier verwandelte 7-Meter-Strafwürfe) in die Torschützinnenliste ein.
TuS Lintfort:
Lara Graef (4 Paraden), Alexandra Humpert (4 Paraden), Prudence Kinlend (6), Jule Samplonius (6), Dana Gruner (2), Maxime Drent (5/4), Mariel Wulf (1), Jana Willing (4), Jonna Schaube (2), Henriette Clauberg (3)
Handball-Luchse:
Mareike Vogel (6 Paraden), Danique Trooster (6 Paraden), Jasmina Rühl (3), Finja Harms (3), Marthe Nicolai, Cara Reiche (3), Svea Geist (2), Hanne Nilsen Morlandsto (7), Jule Meisner, Luisa Marla Hinrichs (3/1), Anna Ansorge, Natalie Axmann, Nantke Ackmann, Kim Berndt (1), Emma Hüge