Die Handball-Luchse aus Buchholz-Rosengarten setzen sich am Samstagabend in einem zunächst einseitigen, aber mit zunehmender Spieldauer immer spannender werdenden Spiel gegen den TSV Nord Harrislee an der dänischen Grenze durch und stehen in der dritten Runde des DHB-Pokals.
Die Ausgangsbedingungen für die Pokalbegegnung am Wochenende waren für beide Mannschaften recht vergleichbar. So waren beide Teams gut in die Saison gestartet, mussten sich aber mit eher mäßigen Leistungen in den jeweils letzten Spielen mit Niederlagen abfinden. Es galt also, sich mit einer guten Leistung zu beweisen, dass es auch besser geht.
Und noch eine Parallele bei beiden Teams: Während Nord Harrislee auf Hanna Klingenberg verzichten musste und auch Ellis Bruhn noch nicht vollständig eingesetzt werden konnte, fehlten bei den Handball-Luchsen Marthe Nicolai, Anna Ansorge und Sarah Lamp. Aber auch Wiebke Meyer, Antonia Pieszkalla und Svea Geist gingen gesundheitlich angeschlagen in die Partie, weshalb Natalie Axmann kurzfristig eingesprungen ist, um die Handball-Luchse zu unterstützen.
Beide Teams starten entsprechend motiviert in die Begegnung. Die ersten beiden Tore gelangen Jasmina Rühl und Cara Reiche für die Handball-Luchse, bevor in der 5. Minute Stine Jansen das erste Tor für Nord Harrislee erzielen konnte. In den nächsten Minuten baute Buchholz-Rosengarten dank einer sehr engagierten Abwehr und erfolgreichen Torabschlüssen der Vorsprung stetig aus, sodass Nord Harrislee bereits nach 10 Minuten bei einem Stand von 1:5 gezwungen war, die erste Auszeit zu nehmen. Der Spielfluss der Gäste aus Buchholz-Rosengarten wurde dadurch allerdings nicht wesentlich beeinträchtigt; der Vorsprung wurde bis zur 24. Minute auf 6:14 ausgebaut. Die Handball-Luchse zeigen eine variable Abwehr, die es der Heimmannschaft aus Harrislee schwer machte, die ansonsten so treffsicheren Schützen Madita Jeß oder Johanna Andresen in Position zu bringen. Und im Angriff gelangen sehenswerte Tore, z.B ein gefühlvoller Dreher von Svea Geist in der 10. Minute oder ein frecher Heber von Luisa Hinrichs in der 28. Minute. Der Halbzeitstand vermittelte mit 8:15 ein deutliches Bild.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit änderte sich zunächst die Situation nicht grundsätzlich und die Handball-Luchse zogen sogar auf 8:17 davon – das Spiel schien sich zu einer Seite zu neigen (34. Minute). Mitte der zweiten Halbzeit allerdings gelang es der Heimmannschaft immer besser, die eigenen Chancen zu nutzen und Buchholz-Rosengarten agierte zunehmend unkonzentriert. Zwei Auszeiten von Dubravko Prelcec in der 38. und 49. Minute illustrierten den Redebedarf des Trainers in dieser Phase. In der 53. Minute war Nord Harrislee beim Stand von 20:23 wieder in Schlagdistanz. Aber die Handball-Luchse können die Crunchtime für sich entscheiden und beenden das Spiel mit einem wundervollen „Kempa“ von Antonia Pieszkalla auf ein Zuspiel von Luisa Hinrichs zum 23:28.
Die 228 Zuschauer in der Holmberghalle sahen ein zunächst klares, dann aber recht spannend werdendes Spiel, das auch immer mehr den Charakter eines Pokalspiels annahm.
Malte Böhrnsen, der Trainer des TSV Nord Harrislee, zu der Partie: „Die Handball-Luchse haben das Spiel verdient gewonnen. Wir müssen uns das Ergebnis selbst zuschreiben und haben die Partie in der ersten Halbzeit verloren, sind vor allem an unserer schlechten Chancenverwertung gescheitert. Dabei gelang es uns nicht gut genug Mareike Vogel im Tor zu überwinden, ansonsten wäre es noch einmal kribbelig geworden.“ Co-Trainerin Milena Natusch ergänzt: „26 Fehlwürfe sind einfach zu viel.“
Dubravko Prelcec, der Trainer der Handball-Luchse, bewertete das Match unmittelbar nach Spielende vor dem Hintergrund der Entwicklung der noch jungen Mannschaft: „Ich denke, dass wir heute in der ersten Halbzeit ein fantastisches Spiel meiner Mädels gesehen haben. Und das gilt für den Angriff, für die Abwehr und die Torhüterleistung. Wir konnten sehen, dass die Chance, dass die Mannschaft sehr gut miteinander kommuniziert hat. In der ersten Halbzeit haben wir dann realisiert, dass die Chance, eine Runde weiterzukommen, sehr real ist und haben davor dann Respekt bekommen. Das und dass das Spiel in der zweiten Hälfte unnötig schwer gemacht und wir haben Harrislee zu viel Freiräume gelassen. Bei einer so jungen Mannschaft passiert es schon mal, dass die mentale Stabilität nicht durchgängig geleistet werden kann. Aber letztendlich freut es mich, dass wir in den letzten zehn Minuten – trotz der Aufholjagd des Teams aus Nord Harrislee – unsere Abwehrarbeit wieder deutlich verbessern konnten und auch die entscheidenden letzten Tore geworfen haben.“
Der Geschäftsführer der Handball-Luchse, Sven Dubau, freut sich über das Erreichen der nächsten Runde des Pokals und blickt aber auch schon voraus: „Schon im November sehen wir den TSV Nord Harrislee wieder, diesmal im Liga-Alltag zu einem Spiel in Buchholz. Nach dem heutigen Treffen verheißt das eine spannende Partie.“
Handball-Luchse Buchholz 08-Rosengarten
Mareike Vogel (13 Paraden), Danique Trooster, Cara Reiche (5), Luisa Hinrichs (5 Tore/davon 1 7-Meter) Antonia Pieszkalla (4), Jasmina Rühl (4), Svea Geist (3), Levke Kretschmann (3/1), Hanne Morlandsto (3/1), Wiebke Meyer (1), Finja Harms, Jule Meisner, Laura Lübcke, Natalie Axmann
TSV Nord Harrislee:
Lea Tiedemann (9 Paraden), Jula Zietz (2 Paraden), Stine Jansen (7 Tore/davon 5 7-Meter), Madita Jeß (6), Tabea Schleemann (5), Jane Andresen (2), Marie Pfleiderer (1), Johanna Andresen (1), Antonia Lauf (1), Ellis Bruhn, Sophia-Luise Frauenschuh, Leonie Mettner, Lara Fischer