Was zu befürchten war, ist nun eingetreten, denn die HL Buchholz 08-Rosengarten müssen ab sofort auf ihre Rückraumspielerin Jessica Inacio verzichten. „Wir haben alles versucht, um Jessi wieder zurück auf die Platte zu bringen. Leider haben wir es nicht geschafft. Alle Verantwortlichen haben gemeinsam mit ihr beraten, ob sie nach ihrer komplizierten Sprunggelenkverletzung noch einmal ein Comeback starten sollte. Bei dem schleppenden Heilungsverlauf ist Jessi zu dem Entschluss gelangt, dass das gesundheitliche Risiko zu groß sei, zumal die junge Mutter auch neue Prioritäten setzen möchte. Ich kann ihren Entschluss nachvollziehen und wünsche ihr und ihrer Familie alles Gute. Mit Jessica Inacio verlieren wir nicht nur eine großartige Akteurin sondern eine große Persönlichkeit, die mit ihrem Optimismus und ihrer Ausstrahlung weit über die Mannschaft zum Wohle des Vereins gewirkt hat“, würdigt Sven Dubau, der Geschäftsführer der HL Buchholz 08-Rosengarten, die Verdienste der großartigen Spielerin.
Es ist schon tragisch, dass Jessica Inacio nur wenige Spiele für die Luchse bestreiten konnte, denn gerade als sie sich nach ihrer Babypause wieder ihrer Höchstform angenähert hatte, verletzte sie sich im Auswärtsspiel in Mainz schwer und kam nur noch zu sporadischen Einsätzen. Trotz großer Schmerzen stellte sie im Relegationsrückspiel in Berlin gegen die Füxxe ihr Können noch einmal unter Beweis. Jessi sicherte mit zwei genialen Kreisanspielen in den Schlussminuten zu Evelyn Schulz, die sicher verwandelte, den Klassenerhalt in der 1. Bundesliga. Auch Dubravko Prelcec, der Trainer der Luchse, ist traurig über die Vertragsauflösung: „Mit Jessi verlieren wir eine sehr wichtige Spielerin. Allein mit ihrer Präsenz auf dem Platz waren wir immer sehr erfolgreich. Ich bedaure ihren Entschluss und wünsche ihr alles erdenklich Gute.“
Sie selbst erklärt: „Mein Herz blutet, dass ich die Entscheidung treffen musste meinen Vertrag aufzulösen, aber es ist leider aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr möglich weiter zu spielen. Ich muss auf meinen Körper hören und an meine Familie denken, die brauchen mich noch ein bisschen länger. So hatte ich mir das Ende meiner Karriere nicht vorgestellt, aber manchmal kommt es anders als man denkt. Ich bin den Luchsen sehr dankbar für alles, was sie für mich getan haben und wünsche ihnen viel Erfolg für die Saison. Ich glaube fest daran, dass sie den Klassenerhalt schaffen, die Mädels sind toll und ich werde Ihnen weiterhin jedes Spiel die Daumen drücken.“
Jessica Inacio spielte in der Jugend bei der TSG Wismar, für die sie bereits als 16-Jährige in der 2. Bundesliga auflief und mit der sie 2008 zunächst nordostdeutsche A-Jugendmeisterin wurde. Bei der anschließenden deutschen Meisterschaft erreichte sie mit der Mannschaft den dritten Rang. 2009 wechselte die 1,82 Meter große Rückraumspielerin zum Erstligisten Buxtehuder SV, mit dem sie 2010 den EHF Challenge Cup sowie 2015 und 2017 den DHB-Pokal gewann und 2011 und 2012 deutsche Vizemeisterin wurde. Kurz vor dem Saisonbeginn 2019/20 gab Jessica Inacio ihre Schwangerschaft bekannt. Nachdem sie nach der Saison 2019/20 ursprünglich ihre Karriere beenden wollte, unterschrieb sie im Oktober 2020 einen Zweijahresvertrag beim Bundesligisten HL Buchholz 08-Rosengarten.


