Am 19. Spieltag der 1. Bundesliga griffen die HL Buchholz 08-Rosengarten nach fast vier Wochen Pause wieder ins Geschehen ein. Diese Zwangspause war entstanden, da nahezu der gesamte Kader von Corona betroffen war. Vor 569 Zuschauern in der Salza-Halle Bad Langensalza unterlagen die HL Buchholz 08-Rosengarten dem klar favorisierten Thüringer HC etwas zu hoch mit 26:19. Beim THC war Asli Iskit mit fünf Treffern die erfolgreichste Torschützin ihrer Mannschaft, bei den Luchsen konnte sich Marleen Kadenbach ebenfalls mit fünf Toren auszeichnen. Die Heimmannschaft verbuchte nach zwei Niederlagen in Folge wieder zwei Punkte und festigte durch den Erfolg über den Tabellenletzten den fünften Tabellenplatz. Für die Norddeutschen ist der Klassenerhalt schwieriger geworden, da Bad Wildungen sich in ihrem Heimspiel gegen de SV Union Halle-Neustadt deutlich mit 29:20 durchsetzen konnte, so dass der Rückstand der HL Buchholz 08-Rosengarten zum Relegationsplatz bereits vier Punkte beträgt. Die Gäste aus der Nordheide konnten aufgrund der Umstände nur ein gemeinsames Training am Freitag absolvieren. Eine Prognose in welcher Verfassung die Schützlinge von Dubravko Prelcec sich präsentieren würden, war deshalb nicht möglich.
Die Luchse spielten forsch auf und führten nach fünf Minuten mit 0:3. Der THC kam nur schwer ins Spiel, da die kompakte Abwehr der Luchse stets Zugriff auf die Aktionen der Heimmannschaft fand. So dauerte es noch weitere drei Minuten bis dem nervösen THC das erste Tor durch einen verwandelten Strafwurf gelang. Der Vorsprung der Gäste hätte in der Folgezeit noch höher ausfallen können, aber die sich bietenden Gelegenheiten wurden vergeben, so dass der Favorit etwas besser ins Spiel kam. Dennoch war es überraschend, dass die Luchse eine Führung mit einem Tor bis zur 21. Minute behaupten konnten. Erst der Ausgleich von Asli Iskit und der Treffer der Griechin Lamprini Tsakalou zum 9:8 sahen die Thüringerinnen erstmals in Front. Zwar gelang Marleen Kadenbach in der 25. Minute noch einmal der Ausgleich zum 9:9, aber in den letzten Minuten vor dem Pausenpfiff liefen sich die Gäste immer wieder an der jetzt besser agierenden Abwehr des THC fest und mussten das Team aus Thüringen bis zum Ende des ersten Abschnitts mit 12:9 davon ziehen lassen.
Mit Sicherheit haben die ersten 30 Minuten dem Tabellenletzten sehr viel Kraft gekostet und die zweite Hälfte würde es dem Team aus Norddeutschland nicht einfacher machen. Wer allerdings geglaubt hatte, die Luchse würden jetzt total einbrechen, der sah sich getäuscht, denn die Norddeutschen verkürzten durch Alexia Hauf und Natalie Axmann auf 12:11. Den Thüringerinnen gelang es nicht, sich gegen die aufopferungsvoll kämpfenden Luchse entscheidend absetzen, denn sie lieferten trotz der ungünstigen Voraussetzungen dem Favoriten ein Spiel auf Augenhöhe, auch wenn die THC-Abwehr es den Gästen nicht einfach machte zu Torerfolgen zu kommen. So blieb der Vorsprung der Thüringerinnen bei ein bis zwei Toren, aber in den letzten 10 Minuten musste der Außenseiter dem Tempo und der Klasse des Gegners Tribut zollen, denn jetzt unterliefen den Spielerinnen der HL Buchholz 08-Rosengarten viele technische Fehler, so dass am Ende ein ungefährdeter 26:19 Sieg der Mannschaft von Herbert Müller und zwei wichtige Punkte zu Buche standen.
Trotz der Niederlage, die sicherlich etwas zu hoch ausfiel, waren die Luchse lange in der Lage dem klaren Favoriten über 50 Minuten ein Spiel auf Augenhöhe abzuliefern, was nicht unbedingt zu erwarten war. Keine Spielerin des Tabellenletzten hat enttäuscht, sondern sich selbstbewusst und voller Kampfgeist präsentiert, das sollte auch Mut für die kommenden Aufgaben machen, wenn die Voraussetzungen besser sein werden.
„Die letzten 14 Tage gestalteten sich für uns sehr ungünstig, trotzdem bin ich besonders mit den letzten 10 Minuten sehr unzufrieden, weil sich die Mädels nicht mehr an die Absprachen gehalten haben. Auch wenn man körperlich am Limit ist, gibt es keinen Grund so viele technische Fehler zu produzieren. Wir liefern solange ein Spiel auf Augenhöhe, stehen eigentlich gut in der Abwehr und sehen im Angriff nicht die Lücken, die sich aufgetan haben. Insgesamt bin ich mit 45 Minuten der Spielzeit einverstanden, aber das reicht nicht, um dem Abstieg noch zu entrinnen, wenn unsere direkten Gegner punkten. In der kommenden Woche müssen wir unbedingt Basics trainieren, wenn wir in unserem Heimspiel gegen Neckarsulm etwas reißen wollen“, erklärt Dubravko Prelcec, der Trainer der Luchse.
Für Sven Dubau, dem Geschäftsführer der HL Buchholz, war die Begegnung gegen den Thüringer HC eine Fahrt ins Ungewisse: „Ich habe unserem Team durch die lange Pause keine Siegchance eingeräumt, was ja auch eingetreten ist. Teilweise konnte unsere geschwächte Mannschaft mit einer ordentlichen Leistung überraschen, aber das ist für den Abstiegskampf zu wenig. Die Mannschaft muss sich in der kommenden Woche unbedingt regenerieren, um Neckarsulm Paroli bieten zu können.“
THC:
Kuske, Schjött, Meyer (2), Tanabe (1), Zachova (3), Iskit (5/4), Niederwieser (4), Tsakaou (2), Kündig (2/1), Jakubisova (2), Braun (1), Rode (4), Schmidt-Robben
Luchse:
Vogel (1), Ludwig, Cronstedt (1), Schulz (1), Kadenbach (5/2), Lamp (1), Berndt (2), Pieszkalla, Geist (1), Kilian, Axmann (3), Hauf (3), Herbst (1)


